Vorstellungsgespraech - meine besten Tipps

Mit guter Vorbereitung und einer großen Portion Zuversicht in Vorstellungsgespräche zu gehen und den Wunschjob zu bekommen - wie wäre das? 

Mit diesen Top 5 Tipps kommen Sie diesem Ziel ein großes Stück näher!

Tipp Nr. 1 - die Begrüßung

Zeigen Sie mit Ihrer Mimik & Körpersprache dass Sie sich sehr freuen, für dieses Vorstellungsgespräch eingeladen worden zu sein - und äußern Sie dies auch verbal:

 

"Ich freue mich so sehr, dass Sie mich heute zu diesem Gespräch eingeladen haben und mir die Gelegenheit geben, Ihnen aufzuzeigen, wie ich Sie mit meinen Stärken und Fähigkeiten unterstützen und zum weiteren Erfolg Ihrer Abteilung (oder Geschäftsbereich oder Unternehmen) beitragen kann. Das klingt für mich nach einer wirklich sehr interessanten Aufgabe."

 

Sie kennen das sicherlich: Wenn Sie angelächelt werden, lächeln Sie - dank der Spiegelneuronen  - meist automatisch zurück. Und schon ist das Eis gebrochen! 

 

Viele Bewerbende sind in diesem Moment nervös und sehr mit sich selbst beschäftigt, sodass sie eher "zugeknöpft" wirken. Nutzen Sie diesen Vorteil und Sie verbuchen Ihren ersten Pluspunkt.

Tipp Nr. 2 - Ihre gesprächspartner mit Namen ansprechen

Oft nehmen mehrere Personen am Vorstellungsgespräch teil. Neben der Personalabteilung der/die zukünftige Vorgesetzte:r und evtl. auch noch deren/dessen Chef. Sie haben es also mit mehren, Ihnen unbekannten Personen zu tun. Gute Vorbereitung ist hier der Schlüssel zum Erfolg:

Googeln Sie vorab Ihre Gesprächspartner, versuchen Sie möglichst viel über diese herauszufinden und - ganz wichtig - prägen Sie sich dies ein. 

 

Nennen Sie nicht einfach nur die Namen bei der Begrüßung! Sprechen Sie Ihre Gegenüber thematisch passend während des Gesprächs immer wieder an, z.B.:

"Mein aktueller Schwerpunkt liegt auf der internen Kommunikation. Ich habe gesehen, dass Sie Frau Huber, diesen Bereich hier im Unternehmen aufgebaut haben und freue mich schon sehr, mich darüber mit Ihnen auszutauschen."

 

Sie punkten sogar doppelt: Ihre Gesprächspartner fühlen sich wertgeschätzt, dass Sie - trotz der anspruchsvollen Situation, in der Sie im Vorstellungsgespräch sind - diese beim Namen nennen und dann auch noch im Vorfeld relevante Informationen recherchiert haben und diese gezielt einsetzen. Dies ist definitiv ihr zweiter Pluspunkt!

Tipp Nr. 3 - Ihre Selbstpräsentation

Die Selbstpräsentation (Faustregel ca. 3 Minuten) ist nach der Begrüßung und etwas Smalltalk meist der erste Punkt auf der Agenda. Sehr gute Vorbereitung und Umsetzung sind definitiv ausschlaggebend über den Verlauf Ihres weiteren Gesprächs.

 

Fangen wir an mit dem, was Sie NICHT tun sollten:

  • Ihren Lebenslauf von Beginn bis heute zu erzählen - Ihre Gesprächspartner kennen Ihren CV!
  • Wie "auswendig-gelernt" klingen - das ist nicht überzeugend!
  • Zu sehr in Details gehen - damit langweilen Sie Ihre Gegenüber und diskreditieren sich selbst (er/sie weiß nicht, was relevant ist)

Hier nun meine Ratschläge für eine erfolgreiche Selbstpräsentation

  • Konzentrieren Sie sich auf Ihre Stärken, Fähigkeiten & Treiber und bauen hierauf Ihre Geschichte auf - immer im Kontext ihrer bisherigen Erfahrung, Erfolge und der Relevanz auf die angestrebte Position
  • Erzeugen Sie Bilder im Kopf Ihrer Zuhörer, die sich verankern und den Mehrwert, den Sie bieten, deutlich zeigen - ohne zu übertreiben.
  • Sind und bleiben Sie immer authentisch

Jetzt fragen Sie sich wahrscheinlich: "Ja toll, und wie mache ich das?" Orientieren Sie sich am Aufbau eines Elevator-Pitchs! Damit sind Sie bestens gerüstet und Pluspunkt Nr. 3 ist der ihre!

Tipp Nr. 4 - der Mittelteil

Bis hierher haben Sie sich bravourös geschlagen und atmen nun tief durch, um mit neuer Energie in den umfangreichen Mittelteil = "die Fragerunde" zu starten - und möglichst keine Fragezeichen im Kopf zu haben bei den nun gestellten, oft klassischen Vorstellungsfragen.

Spätestens an dieser Stelle werden Sie nun gebeten, zu erläutern warum Sie genau bei diesem Unternehmen anfangen möchten. Im Idealfall haben Sie dies bereits im Anschreiben zumindest "angerissen" und führen nun detailliert Ihre Gründe auf, z.B.:

"Ihr Unternehmen steht für Innovation und Pioniergeist. Schon in meiner Kindheit baute ich aus verschiedensten Materialien funktionale Geräte. Das Studium der Ingenieurwissenschaften war für mich eine logische Fortführung meiner Leidenschaft. Besonders stolz bin ich über meine 3 Patente im Bereich der Automation. Ich bin deshalb überzeugt, dass ich mich bei Ihnen wohlfühlen werde und Sie ein Umfeld bieten, in der meine Kreativität gefördert wird, sodass ich einen großen Nutzen stiften kann."

 

Auch die weiteren Fragen über ihre Stärken und Schwächen, Fehler und Ziele bedürfen guter Vorbereitung und sollten immer im Kontext ihrer zukünftigen Aufgabe und der bereits erzielten Erfolge bzw. Erkenntnisse stehen.

 

Mein Tipp für die beste Herangehensweise: Nennen Sie Stärken, die für die zukünftigen Haupt-Aufgabengebiete wichtig sind und packen Sie diese in eine ähnliche Aufgabe, die Sie im aktuellen Job bravourös gemeistert haben. Bei den Fehlern nennen Sie einen, der im besten Fall länger zurück liegt, aus dem Sie gelernt haben und der für die neue Aufgabe nicht ausschlaggebend ist. Ihre Schwäche haben Sie erkannt und einen Weg gefunden, gut damit umzugehen; zudem sollte sie nicht relevant für die zukünftige Tätigkeit sein.

 

Bitte vergessen Sie - besonders in diesem Teil - nicht, Ihre Ansprechpartner immer wieder freundlich anzuschauen und mit Namen zu nennen! Pluspunkt Nr. 4 ist "im Kasten".

 

Abschlussfragen & Verabschiedung

Am Ende eines jeden Vorstellungsgesprächs wird man Sie fragen, welche Fragen Sie noch haben. Nutzen Sie diese Gelegenheit optimal und stellen die Richtigen!

Die "richtigen Fragen" sind diejenigen, die wichtig für Sie sind und mit denen Sie sich in smarter Weise positionieren, wertvolle Informationen für Ihre Entscheidung erhalten und einen überzeugenden Schlusspunkt setzen!

 

Einige dieser Fragen haben Sie vielleicht schon während des Gesprächs behandelt, aber sicherlich nicht alle:

 

1. Onboarding:

  • Welche Herausforderungen werden mich erwarten und wie kann ich mich im Vorfeld bestmöglich vorbereiten
  • Wie ist Ihre konkrete Erwartungshaltung an mich, speziell in der ersten Zeit
  • Wie gestalten Sie die Onboardingphase? Wird mir ein Mentor zur Seite gestellt?

2. Firmenkultur:

  • Was unterscheidet Ihr Unternehmen von in vergleichbaren Branchen agierenden Firmen?
  • Welche Ihrer Firmenziele können Ihre Teams, Ihre Mitarbeiter unmittelbar mit beeinflussen?

3. Persönliche und monetäre Weiterentwicklungsmöglichkeiten:

  • Welche Benefits oder Incentives bieten Sie für Ihre Mitarbeitenden?
  • Welche Möglichkeiten für meine persönliche Entwicklung sehen Sie?
  • Wohin haben sich Kollegen aus meiner zukünftigen Abteilung schon entwickelt?
  • In welchem Rahmen kann ich meine vereinbarten Ziele selbstbestimmt umsetzen und erreichen?

4. Die Verabschiedung

  • Bis wann kann ich mit Ihrer Rückmeldung rechnen und wie sehen die nächsten Schritte aus?
  • Danke für Ihr Vertrauen und das angenehme Gespräch in dieser offenen Atmosphäre. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie sich für mich entscheiden und ich meine ganze Kraft und mein Know-how in Ihr Unternehmen einbringen kann.

Geschafft!

Sie haben alle Punkte beachtet und waren während des Gesprächs Ihren Gesprächspartnern stets freundlich zugewandt? Dann stehen die Chancen sehr gut, dass Sie sich genau so freuen können wie die Dame auf dem Bild.

 

Ich möchte gerne mit zwei weiteren persönlichen Ratschlägen schließen:

 

1. Sie kennen das Sprichwort "Übung macht den Meister". Dies gilt auch - und besonders - für Vorstellungsgespräche! Wenn Sie es steuern können, sollte das Vorstellungsgespräch für Ihren absoluten Traumjob nicht das erste Gespräch sein, in das Sie gehen. Sie gewinnen mit jedem Gespräch Sicherheit und Souveränität. Zudem werden Sie einen persönlichen Sensor entwickeln, was Ihnen am Gespräch und ihren Gesprächspartnern gut gefällt - und was nicht.

 

2. Bevor Sie in das erste Gespräch gehen, üben Sie Ihre Antworten und sprechen diese laut aus. Nehmen Sie sie am besten mit Ihrer Diktier-App so lange auf, bis Sie zufrieden sind. Bitten Sie zudem Freunde, Ihnen typische Vorstellungsfragen zu stellen und Ihnen konstruktives Feedback zu geben.

 

Viel Freude in Ihrem neuen Job!