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Aufbruch - wohin? In ein erfuelltes Leben!

"Man nennt das wohl Lebensentscheidung... Nach fast 10 Jahren an der Spitze verlasse ich Gruner + Jahr GmbH - auf eigenen Wunsch, in großer Freundschaft. Ich bin fast 25 Jahre dabei und werde 50. Das vergangene Jahr hat auch bei mir Gedanken darüber ausgelöst, was das Leben noch mit einem anstellen kann. Diesen möchte ich mehr Raum geben - so habe ich darum gebeten, meinen laufenden CEO-Vertrag beenden zu dürfen."

 

So Julia Jäkel am 31.03.21 in einem auf LinkedIn veröffentlichten Brief an ihre Kolleg*innen von G+J. Den kompletten Artikel finden Sie hier: https://www.linkedin.com/pulse/mein-brief-die-kolleginnen-von-gruner-jahr-julia-jaekel/

 

DIE ZEIT veröffentlicht am 15. Juli im Wirtschaftsteil einen Artikel über Julia Jäkel mit dem Titel: "Die Unvollendete". Die Journalistin Cathrin Gilbert trifft sich mehrfach mit ihr, um über ihre Karriere und Gründe für den Ausstieg zu sprechen: "Durch Corona sei sie nachdenklich geworden. Ihr Mann Ulrich Wickert ist 78. Er will nicht, dass sie seinetwegen aufhört. Aber natürlich läuft die Zeit" ist im Artikel zu lesen und weiter "Nein, Ich wollte eine Erfrischung, nochmal etwas Neues erleben, nicht more of the same. Ich wollte wie gerade eineinhalb Wochen in den Bergen kraxeln, ohne auf mein Handy zu schauen."

 

Julia Jäkel ist eine von Vielen, die in der Pandemie merkten, dass ein "Weiter so", ein more of the same" nicht das ist, was sie möchten. Nicht das ist, was sie glücklich macht. Nicht das ist, was jetzt relevant ist.

 

Die individuellen Gründe sind vielfältig. Und nicht jede*r ist so privilegiert, einfach aufzuhören, sich eine Auszeit zu nehmen und in Ruhe zu schauen wie es weitergehen darf.

 

Viele Arbeitnehmende wurden entlassen oder bekommen ein Angebot in Form eines Aufhebungsvertrages mit Abfindung. Lufthansa z.B. kündigte im April den Abbau von weiteren 10.000 Arbeitsplätzen an, berichtet ZEIT ONLINE am 29.04.21. Hier der Link zum Artikel:

https://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2021-04/lufthansa-corona-krise-stellenabbau-verlust-entlassungen-personalkosten?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

Dieses Vorhaben solle über freiwillige Abgänge oder Teilzeitlösungen erreicht werden.
In so einer Situation ist die Veränderung nicht unbedingt gewollt, sondern alternativlos. Aber auch für von Kündigung oder Aufhebungsverträgen betroffene Menschen ist es wichtig herauszufinden, was sie zukünftig machen möchten. Welcher Job nicht nur die Miete bezahlt, sondern sie auch morgens mit einem Lächeln im Gesicht aufstehen lässt.

Nur, wie finde ich heraus, was ich wirklich wirklich will?

In welchem neuem Job, in welcher anderen Branche habe ich Chancen, eine Anstellung zu finden? Welche Stärken habe ich? Welche Qualifikationen fehlen mir vielleicht noch und wo kann ich diese erwerben? Welche Potenziale schlummern - noch - ungenutzt in mir? Was kann und mag ich gar nicht? Was gefiel mir in meinem alten Job? Was hat mich im aktuellen Job während der Pandemie am meisten genervt? Für was möchte ich zukünftig mehr Zeit haben? Ist mein Lebenslauf noch "up to date"? Oder wie erstelle ich diesen am besten? Braucht es heutzutage noch ein Anschreiben oder macht  man das nicht mehr? Wieviel kann ich in diesem oder jenem Job verdienen? Wie sollte ich mich in den sozialen Netzwerken präsentieren, um potenzielle Arbeitgeber auf mich aufmerksam zu machen? Und so weiter und so fort...

Diese Fragen und viele andere schwirren vielleicht - mehr oder weniger ungeordnet - durch meinen Kopf. Und ja, es ist wichtig, dass ich mich mit ihnen beschäftige, mich selbst reflektiere, den Fragen und mir selbst Zeit und Raum geben.

Denn diese Fragen sind definitiv wichtige Bausteine, um mich der Antwort auf die Frage, was ich wirklich will zu nähern. Ich sollte mich aber idealerweise erst im zweiten Schritt mit ihnen beschäftigen.

 

Warum? Weil ich mir im ersten Schritt die Zeit nehmen möchte, all diese Gedanken und Gefühle, aus denen mein Wunsch nach Veränderung erwachsen ist, sacken zu lassen. In mich hinein zu fühlen, in mich hinein zu horchen.

 

Wie man am besten vorgeht, ist von Mensch zu Mensch komplett individuell. Hier gibt es kein Standard-Rezept. Einige verarbeiten bem Ausdauerlauf, andere beim Meditieren. Einige machen das komplett mit sich selbst aus, andere tauschen sich mit ihren Vertrauensmenschen aus. Einige benötigen Wochen oder Monate, andere nur Tage.

Natürlich gibt es viele Möglichkeiten und Werkzeuge, wie ich mich meinem WARUM nähern kann. An dieser Stelle verweise ich gerne auf meinen Blog vom März diesen Jahres: "Was brauche ich um glücklich zu sein". Hier der Link: https://www.hr-karrierecoach.de/blog/gluecklich-sein/

Die Welt wie wir sie kannten, ist vergangenheit

Einzigartig in unserer jetzigen Situation ist, dass wir merken, die Welt wie wir sie kannten, ist Vergangenheit. Die Menschheit schlittert in eine pandemische Phase und es warten weitere epochale Brüche und massive Veränderungen:

Für uns Deutsche gehen gerade 16 Jahre Merkel-Kanzlerschaft zu Ende und die meisten Parteien befinden sich in einer Krise. Wie geht es also ab Ende September 2021 weiter?

 

Weltweit zeigt der sechste, im August veröffentlichte IPCC-Sachstandsbericht auch den letzten Skeptikern, dass der Klimawandel menschengemacht und nicht mehr umkehrbar ist. Tausende Jahre Ausbeutung der Natur sind zu Ende, denn die Natur verweigert sich, wird immer unberechenbarer - und es werden immense Kosten entstehen.

 

Auch das Patriarchat befindet sich insgesamt weltweit auf dem Rückzug. Der Einzug gendergerechter Sprache ist das Fanal des Untergangs. Alle spüren es, auch wenn es nicht alle mögen.

 

Die politische Weltordnung ist im Umbuch. Die USA werden wohl auch mit der Regierung Biden nicht mehr mit dem alten selbstherrlichen Führungsanspruch "ready to lead the world" zurückkehren können.

 

Afghanistan, Jemen, Äthiopien, Libyen, Somalia, Venezuela, Iran, Syrien - die Liste ließe sich lange weiterführen - sind aktuelle Krisengebiete mit hoher Sprengkraft.

Die Welt, wie wir sie kannten ist Vergangenheit. Die Veränderung ist da. Ein "Weiter so" gibt es nicht.

 

Diese Erkenntnis kann Vieles in uns auslösen. Wut, Trauer, Rückzug, Negation, den Wunsch nach einem gesünderen Leben. Genau dieser Weg in ein gesundes Leben ist ja zentrales Element im ersten Beitrag dieser 3. Staffel von #dieblogparade. Jan Kiem hat uns mit Hypnocoaching einen Weg in ein rauchfreies Leben aufgezeigt. Der Link zu seinem Audio-Beitrag findet sich am Ende dieses Artikels.

 

Oder aber diese Erkenntnis löst eine Aufbruchstimmung in uns aus. Vielleicht auch den Wunsch, etwas sinnvolles zu tun, sich zu engagieren, anderen Menschen zu helfen - und nicht mehr nur die 25igste Handtasche oder das dritte Auto zu kaufen...

 

 

17,11 % der insgesamt 70,63 Millionen Deutschen über 14 Jahren engagieren sich ehrenamtlich. Und das mit steigender Tendenz! Waren es im Jahr 2018 noch 14,87 % so zeigt die Statistik (Quelle https://de.statista.com/statistik/daten/studie/173632/umfrage/verbreitung-ehrenamtlicher-arbeit/) 2019 bereits 15,98 %. In 2020, dem ersten Jahr der Pandemie, gab es einen signifikanten Anstieg auf 17,11 %!

 

Rund 15 Millionen der in Deutschland lebenden Bevölkerung bekleidet also ein Ehrenamt. Ehrenamtlich tätige Personen engagieren sich vor allem in Sportvereinen, kirchlichen und natürlich allgemeinen Hilfseinrichtungen. Von der freiwilligen Feuerwehr, dem THW oder DLRG über die Unterstützung für Obdachlose, z.B. bei der Tafel oder Begleitung von Menschen in der letzten Zeit ihres Lebens in einem Hospiz. Flüchtlings- und Jugendhile, Aktivitäten zum Schutz von Klima, Umwelt oder Tieren und vieles andere mehr. Serviceclubs wie Rotary, Lions-Club oder "meine" Organisation, ZONTA International haben zwar unterschiedliche Schwerpunkte, stellen aber immer den humanitären Dienst ins Zentrum ihres Tuns.

 

Im ersten Lockdown im Frühjahr 2019 rückte die Nachbarschaftshilfe wieder in den Fokus. Eine Welle der Hilfsbereitschaft sicherte alten und bedürftigen Menschen die Versorgung mit Notwendigem und sorgte zudem für ein neues "Wir-"-Gefühl.

Das Ehrenamt

Unter einer ehrenamtlichen Tätigkeit versteht man das Ausüben einer nicht bezahlten Aufgabe, die dem Gemeinwohl der Gesellschaft dient. Eine andere Bezeichnung hierfür ist auch das bürgerschaftliche Engagement. Damit rücken vor allem drei zentrale Begriffe in den Fokus, die mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit verbunden werden: freiwillig, unentgeltlich und gemeinwohlorientiert (Quelle https://deutsches-ehrenamt.de/vereinswissen/ehrenamtliche-tatigkeit/). Ehrenamtlich tätig werden können wir also nicht nur offiziell in Vereinen, sondern, wenn wir wollen, tagtäglich in unserem Umfeld.

 

Klimawandel und Corona-Pandemie sorgten für einen Anstieg von ehrenamtlichem Engagement. Lösten oft den Wunsch nach sinnhaftem Tun und Handeln aus. Die individuellen Treiber, sich ehrenamtlich zu betätigen sind von Mensch zu Mensch ganz unterschiedlich. Sie können religiös motiviert sein, einem inneren Bedürfnis entspringen oder den Wunsch haben, nach überstandenen Schicksalsschlägen etwas für die Gemeinschaft zu tun. Vielleicht liegt der Antrieb auch darin, nach Problemen in der Kindheit und Jugend nachfolgenden Generationen das eigene Schicksal zu ersparen. Allen gemein ist, dass die Dankbarkeit anderer Bezahlung genug ist.

Wer weiß, vielleicht lesen wir demnächst von Julia Jäkel, das sie sich international ehrenamtlich für Frauenrechte engagiert und speziell den Frauen in Afghanistan weiterhin Zugang zu Bildung und Beruf ermöglichen möchte. Oder sie gründet selbst einen Verein und setzt sich als Schirmherrin für die Verbesserung der Situation ein.

 

Mariella Ahrens hat dies getan. Sie gründete bereits im Jahr 2005 den Verein Lebensherbst e. V. und unterstützt seither als Schirmherrin Senior*innen in mittlerweile über 50 Pflegeheimen. Sie organisiert Seniorentreffs, Ausflüge, Lesungen, Konzerte. Der Verein erfüllt Herzenswünsche und trägt mit Spenden dazu bei, das Leben im Heim annehmlicher zu gestalten. Hier der Link zur Website: https://www.lebensherbst.de/

 

Mariella Ahrens´ Motivation liegt in ihrer eigenen Kindheit begründet. Sie ist bei ihren Großeltern in Bulgarien aufgewachsen. Es war für sie normal, dass sich die Jüngeren um die Älteren kümmern und dass mehrere Generationen unter einem Dach leben. In Deutschland erlebte sie hingegen überwiegend einsame, alte Menschen in Pflegeheimen, die wenig oder keinen Besuch erhielten. Es war und ist für Mariella Ahrens eine Herzensangelegenheit diesen Menschen zu helfen, ihnen einen angemessenen und respektvollen Lebensabend zu bereiten.

 

Wunsch nach Veränderung

Wenn also der Wunsch nach Veränderung umfassend ist und neben dem Gedanken, mich ehrenamtlich zu engagieren auch die berufliche Veränderung betrifft, ich viele der eingangs beschriebenen Fragen für mich beantwortet habe und weiß, in welchem Beruf und in welchem Umfeld ich zukünftig tätig sein möchte, hat Daniela Heggmaier in ihrem folgenden Beitrag zur #dieblogparade #aufbruch - wohin? Sichtbar in die Arbeitswelt 2030! hilfreiche Tipps, erfolgreich in den neuen Job zu starten!

Dieser Artikel ist Teil...

...der Blogparade #Staffel3 #aufbruch - wohin?

Unter diesem Leitthema veröffentlichen 11 Experten in Summe 11 Artikel, Podcasts oder Videos entlang eines roten Fadens. Ich bin stolz darauf, Mitglied dieses Projektteams zu sein.

 

Der gegenseitige Austausch soll es uns allen ermöglichen voneinander zu lernen und einander zu inspirieren. Alle Artikel auf einen Blick finden Sie auf folgenden Webseiten:

 

(1) 20.09.2021 | Jan Kiem | #aufbruch - wohin? In ein gesundes Leben | https://jankiem-coaching.com/2021/09/podcast-nichtraucher-werden-mit-hypnose/

(2) 22.09.2021 | Heike Regina Nirschl | #aufbruch - wohin? in ein erfülltes Leben | Artikel s.o.

(3) 24.09.2021 | Daniela Heggmaier | #aufbruch - wohin? Sichtbar in die Arbeitswelt 2030! | https://danielaheggmaier.com/2021/09/24/aufbruch-sichtbar-arbeitswelt-2030/

(4) 27.09.2021 | Dr. Irène Kilubi | #aufbruch - wohin? Alle werden gesehen & gehört! | https://www.linkedin.com/pulse/alle-generationen-werden-gesehen-geh%C3%B6rt-dr-ir%C3%A8ne-y-kilubi/

(5) 29.09.2021 | Nadine Greck | #aufbruch - wohin? Zu gelingender Kommunikation - wir verstehen uns! | https://www.greck-consulting.de/wmagazin/aufbruch-wohin-gelingende-kommunikation-im-team-wir-verstehen-uns/

(6) 01.10.2021 | Liliane Grandpierre | #aufbruch - wohin? In eine virtuelle Teamkultur! |  https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:6849586282197221376/

(7) 04.10.2021 | Dr. Carolina Kleebauer | aufbruch - wohin? Hybrid Work - Führen aus der Ferne? | https://www.linkedin.com/posts/dr-carolina-kleebaur-7852b82_ckc-remote-leadership-hybrid-workdr-carolina-ugcPost-6850675752212430848-Du9a

(8) 06.10.2021 | Bettina Wirz | #aufbruch - wohin? Zu flexiblen oder festen Arbeitszeiten? | https://www.greck-consulting.de/wmagazin/gastbeitrag-bettina-wirz-flexible-oder-feste-arbeitszeiten/

(9) 08.10.2021 | Heiner Boos | #aufbruch - wohin? In den digitalen Kunden-Dialog! | https://www.linkedin.com/pulse/aufbruch-wohin-die-digitalisierung-des-kundendialoges-heiner-boos/?trackingId=eDGbb2mERF28gazMAkRt8w%3D%3D

(10) 11.10.2021 | Claudia Janssen | #aufbruch - wohin? In die Sichtbarkeit! | https://www.linkedin.com/posts/claudia-janssen-056372184_sichtbarkeit-video-googlemybusiness-activity-6853226722024943616-Eb50/

(11) 13.10.2021 | Karl-Heinz Limberg | #aufbruch - wohin? in nachhaltigere Urlaube! | https://www.linkedin.com/posts/karl-heinz-limberg-503b297_dieblogparade-aufbruch-reisen-activity-6853963580002373632-R5_L